Umwelt und Wirt­schaft unter einen Hut bringen

Schaaf­heimer Zeitung, 11.03.2021

Die Grünen in Schaaf­heim wollen der Natur, den Pflanzen und Tieren in Schaaf­heim eine poli­ti­sche Stimme geben, da sie sich nicht für ihre Bedürf­nisse einsetzen können. Sie sind den Entschei­dungen, die wir Menschen treffen, hilflos ausge­lie­fert. Aber Tiere und Pflanzen sind unglaub­lich wichtig für die Lebens­qua­lität in Schaaf­heim. Beson­ders Pflanzen spielen eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Klima­wandel und sorgen für ein ange­nehmes Mikro­klima: Um frische Luft zu atmen!

Deswegen müssen Grün­flä­chen, Biotope und Streu­obst­wiesen sowie Wald­flä­chen und Bäume geschützt und ausge­baut werden. Die Kandi­da­tinnen und Kandi­daten der Liste 2 wollen eine menschen­freund­liche und nach­hal­tige Gemein­de­pla­nung mitent­wi­ckeln und den massiven Flächen­ver­brauch durch den Sand­abbau verhindern.

Wir machen uns stark für die Zukunfts­si­cher­heit der orts­an­säs­sigen Gewer­be­be­triebe und der Land­wirt­schaft. Unser Ziel ist es, die Inter­essen von Wirt­schaft und Umwelt glei­cher­maßen zu vertreten. Auch ein Akti­ons­pro­gramm zur Ansied­lung von Startup-Unter­nehmen wollen wir in Zusam­men­ar­beit mit den anderen Parteien ins Leben rufen. Bei den Verga­be­ent­schei­dungen von Gewer­be­flä­chen der Gemeinde fordern wir, dass Aspekte der Nach­hal­tig­keit und Sozi­al­ver­träg­lich­keit einfließen. Die Grünen wollen zusätz­liche Angebote ins Leben rufen und aktiv Maßnahmen unterstützen.

Der Erfolg im Finanz­be­reich der Gemeinde bemisst sich nicht nur an Gewinn­per­spek­tiven, sondern insbe­son­dere auch an ökolo­gi­schen und sozialen Maßstäben. Leider sehen wir in diesem Bereich bisher große Defizite, da die Nähe von Gemein­de­po­li­ti­kern zu Inves­toren in Schaaf­heim sehr groß ist. Seit einigen Jahren werden große und wichtige Projekte von Planungs­büros ins Leben gerufen. Jedoch scheint es uns, als stehe nicht das Wohl der Schaaf­heimer Bevöl­ke­rung im Mittel­punkt, sondern die Gewinn­op­ti­mie­rung der auswär­tigen Inves­toren. Denn weder bestehende Biotope oder Streu­obst­wiesen, noch land­wirt­schaft­liche Wege werden bei den Planungen verschont, sodass wert­volle Land­schaften und Naherho­lungs­ge­biete bereits zerstört wurden. Auch bei anste­henden Projekten scheint der Gewinn statt umwelt­ver­träg­liche Planung und die Bedürf­nissen der Bevölkerung 

im Vorder­grund zu stehen, wie z.B. bei den Neubau­ge­bieten „Schlier­bach“  und „Misch­born“ oder dem geplanten „Senio­ren­heim am Heerweg“.  Die Grünen fordern, dass die Preise des Senio­ren­heims für Schaaf­heimer Senioren und Senio­rinnen bezahlbar sind und dass es für diese ein Vorkaufs­recht gibt. Da das Senio­ren­heim jedoch von einem Münchner Investor gebaut wird, der es durch den Verkauf von Zimmern und Eigen­tums­woh­nungen als moderne Wert­an­lage nutzen will, befürchten wir das Gegen­teil. Zudem scheinen uns die Lage und die Lärm­be­las­tung für Senio­rinnen und Senioren nicht geeignet, was sich daran zeigt, dass die zuläs­sigen Lärm­grenz­werte eines Misch­ge­bietes laut Schall­gut­achten um 8 Dezibel über­schritten werden. In anderen Gemeinden ist die Auswei­sung eines Sonder­ge­bietes für ein Senio­ren­heim unzu­lässig, da aus Lärm­schutz­gründen solche Anlagen mindes­tens in einem Wohn­ge­biet mit gerin­gerem Lärm­auf­kommen liegen müssen. Fällt dies weder Investor, Gemeinde oder dem Planungs­büro auf?

Der Verkauf der Kies­grube wurde im Jahre 2013 vom selben Planungs­büro begleitet.  Zum Sand­abbau fragen wir uns, warum den Frak­tionen und dem Gemein­de­vor­stand im Jahr 2016 eine Präsen­ta­tion zu den Erwei­te­rungen vorge­stellt wurde, bei der die fast zehn­fache Abbau­menge von dem ange­geben wurde, was im zu dieser Zeit gültigem Haupt­be­triebs­plan geneh­migt war. Wurden Infor­ma­tionen den Bürge­rinnen und Bürgern auf der Bürger­ver­samm­lung 2017 vorent­halten? Wussten nicht alle Frak­tionen, der Bürger­meister und der Gemein­de­vor­stand seit 2016 die echten Zahlen? Die Abbau­menge bestimmt auch die Anzahl des tägli­chen Schwer­last­ver­kehrs durch den Ort. Vor kurzem wurde entschieden, ohne sich von einem fach­kun­digem Umwelt­an­walt oder Umwelt­an­wältin beraten zu lassen, keine Klage gegen den neuen Haupt­be­triebs­plan einzu­rei­chen, obwohl die Gemeinde als Besitzer der Wege und Nach­bar­grund­stü­cken direkt von Emis­sionen und Immis­sionen betroffen ist. Wie glaub­würdig ist die Entschei­dung nicht gegen den Haupt­be­triebs­plan zu klagen? Die Grünen wollen diesen Fragen nach­gehen und die Inter­essen der Bürge­rinnen und Bürger höher stellen, als die finan­zi­ellen Inter­essen von Planern und Inves­toren. Die Kandi­da­tinnen und Kandi­daten wollen glaub­würdig sein und die Inter­essen von Mensch und Natur in die Projekt­pla­nungen einbe­ziehen. Durch Fach­wissen und kriti­sche Fragen zu geplanten Projekten wollen wir mehr zukunfts­ori­en­tierte Nach­hal­tig­keit in der Gemein­de­ent­wick­lung veran­kern.
Wichtige Entschei­dungen sollen gemeinsam mit der Bürger­schaft beraten werden. Der erste Schritt zur Betei­li­gung ist Infor­ma­tion. Wer nichts erfährt, kann auch nichts bewegen. Bei wich­tigen Vorhaben der Gemeinde wollen wir die Trans­pa­renz verbes­sern und eine bessere Bürger­be­tei­li­gung ermög­li­chen.
Unsere Ziele und Maßnahmen für mehr Trans­pa­renz und Bürgerwille: 

  • Regel­mä­ßige Bürger­fra­ge­stunde vor den Gemeindevertretersitzungen 
  • Runde Tische zu Themen, Runde Tische mit Betroffenen 
  • Digi­tales Bereit­stellen von Informationen 
  • In Ausschuss­sit­zungen Themen anschau­lich mit Beamer vorstellen 
  • Nicht nur externe Planer und Inves­toren in Sitzungen einladen, sondern auch „Experten“
    aus dem Ort anhören 
  • regel­mä­ßige Bürger­ver­samm­lungen zu Gemeindethemen 
  • Jugendrat, Senio­renrat etc.

Die GRÜNEN wollen ein offenes Ohr haben und mehr basis­de­mo­kra­ti­sche Elemente in die Politik vor Ort bringen. Wir wollen in den nächsten 5 Jahren glaub­wür­dige und trans­pa­rente Politik in der Gemein­de­po­litik machen. Dafür steht die Liste 2 bei der Kommu­nal­wahl am 14.03.2021.